St. Pius X. - SchneebergKatholische Gemeinde Schneeberg

Katholische Kirche St. Pius X. - Schneeberg

08289 Schneeberg
Zobelplatz 4

Die katholische Kirche befindet sich im Stadtzentrum von Schneeberg. Man kann sich am Museum für bergmännische Volkskunst orientieren und geht dann noch ca. 200 Meter die Zobelgasse bergab. Gegenüber der Kirche befindet sich in der ehemaligen „Geitner-Villa“ das Bauamt der Stadtverwaltung Schneeberg.

Die katholischen Christen in Schneeberg können eigentlich auf eine über 500 jährige Tradition zurückblicken. Die Kirchen „St. Georg und St. Martin“ in Griesbach, „Zu Unserer Lieben Frauen“ in Neustädtel und auch der große Bergmannsdom „St. Wolfgang“ wurden als katholische Kirchen gegründet und gebaut. Für die Bergleute im Schneeberger Revier sind anfangs 4 hölzerne Kapellen mit dem Patronat von St. Georg, St. Helena, St. Anna und St. Wolfgang, sowie die Kapelle „Zur Elenden Maria“ in Neustädtel überliefert. Zu erwähnen ist weiterhin, dass neben St. Wolfgang auch „Unsere liebe Frau“ gleichfalls Patronin der Kirche auf dem Schneeberg ist.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges fanden viele Vertriebene katholischen Glaubens aus Schlesien, der Slowakei, Böhmen und Ungarn in Schneeberg Quartier, Arbeit und eine neue Heimstatt. Für Gottesdienste in Schneeberg konnten, neben anderen Objekten, in dankenswerter Weise die Hospitalkirche und auch das evangelische Kirchgemeindehaus genutzt werden. Das jetzige Grundstück am Zobelplatz ist das siebente und letztlich erfolgreich verfolgte Projekt für eine ständige Bleibe.

1955 wurde eine als Behelf konzipierte Holzkirche eingeweiht. Die Kirche war eine Spende des Bonifatius-Hilfswerkes, der Bau ein Werk der Gemeinde. 1965 vervollständigte eine kleine Orgel der Firma Jehmlich die Innenausstattung. Eine Glocke ruft seit 1. Advent 1969 regelmäßig zum Gottesdienst.Erster Pfarrer in Schneeberg, durch den Bischof von Naumburg bestellt, war der Franziskanerpater Valentin Pfefferkorn. Nach der Reformation war Schneeberg komplett evangelisch. Der letzte katholische Geistliche, Pfarrer Kraus, ging notgedrungen nach Freiberg in den Ruhestand.

Mit der Industrialisierung im 19. Jh. entstand in Zwickau 1820 die katholische Gemeinde „Johann Nepomuk“ und 1907 eine katholische Expositur in Aue. Von dort aus wurden die mittlerweile wieder ansässigen Katholiken im Schneeberger Gebiet betreut. Zweimal jährlich war katholischer Gottesdienst in der Hospitalkirche, später im „Sächsischen Haus“ (heute Postplatz 4). Mit der Weihe der Kirche „Mater Dolorosa“ in Aue, an der Straße nach Schneeberg gelegen, gab es seit 1915 wieder regelmäßigen Gottesdienst für die katholischen Christen in der Gegend. Durch bischöfliches Dekret vom 16. Januar 1954 wurde Schneeberg eigene Seelsorgestelle in Abhängigkeit der Pfarrei Aue, ab 1. August 1956 selbständige Pfarrei mit Zuständigkeit für das Nachbardorf Lindenau, Griesbach und für die Gemeinde Schlema. Als Lokalkaplan und Pfarrer war von Anfang an Werner Steiner als Seelsorger tätig. Über viele Jahre leisteten Schwester Rita und Schwester Odilia großartige Arbeit in der Gemeindeseelsorge. Nach ihrem Weggang war Herr Günther Osadnik bis 1991 Gemeindehelfer. 1992 ging Herr Pfarrer Werner Steiner in den Ruhestand nach Annaberg. Jedoch tat er auch dort immer noch einige Jahre im Alten- und Pflegeheim „St. Anna“ seelsorglichen Dienst. Seit 15. Januar 1992 ist Herr Ralf Bertels Pfarrer in Schneeberg.

Mit dem bischöflichen Dekret vom 19. Dezember 2001 verlor Schneeberg zum 01.01.2002 seine Selbständigkeit und gehört wieder zur Pfarrei „Mater Dolorosa“ in Aue. Die Schneeberger Gemeinde umfasst heute noch ca. 600 Katholiken. Neben einem guten Gottesdienstbesuch sind die aktiven Elisabethfrauen die Vorschulkinderbetreuung, der Familienkreis, der Jugendstützpunkt und der in Schneeberg ansässige Kirchenchor zu erwähnen. Das Pfarrhaus ist eines der vielen Schneeberger „Barockgebäude mit Geschichte“. Eine Tafel am Haus weist auf Robert Schumann hin, der hier seiner Braut Clara Wieck das erste Mal seine bekannten „Kinderszenen“ vorspielte. In der Ökumene gibt es ein gutes Miteinander im Gebet, bei Gottesdiensten, Jugendkreuzweg oder St. Martinsfest bis hin zur Beteiligung von Mitgliedern des Kirchenchores bei größeren Chorprojekten in der St. Wolfgangskirche.